Die Zuckerfalle

Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt eine maximale Zuckerzufuhr von 50g pro Tag, die WHO (Worl Health Organisation) hingegen nur 25g pro Tag. Das sind 6 Teelöffel. Der Deutsche konsumiert durchschnittlich 93 g Zucker pro Tag, also fast das Vierfache. Das liegt zum Teil daran, dass Zucker in fast allen industriell verarbeiteten Lebensmitteln verwendet wird.

Wenn von Zucker gesprochen wird, geht es um den Kristall-  und Haushaltszucker. Hierzu gehört die Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Die Bezeichnug erweckt fälschlicherweise den Eindruck, dass Traubenzucker nur in Trauben enthalten ist und Fruchtzucker nur in Früchten. Trauben enthalten jedoch fast genauso viel Fruchtzucker wie Traubenzucker und Glukose ist die Grundsubstanz für Traubenferne Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln.

Zucker dämpft unsere Stressreaktionen und besänftigt, er kann sogar etwas Euphorisierendes haben. Deshalb spricht man von Frustessen oder Liebeskummeressen, wenn die Schokoladen- oder Eisreserven geplündert werden. Bei jedem fällt die Menge anders aus und während manche Menschen bei Stress mehr essen, essen manche Menschen weniger als vorher. Jedoch greift jeder Mensch bei Kummer und Stress bevorzugt zum Süßen. Zucker in natürlichen Quellen wie Obst liegt in einer natürlichen Matrix vor (umgeben von Mineralien, Vitaminen, Pflanzenstoffen, Ballaststoffen etc.) und hat zudem reichlich Wasser, wodurch der Zucker viel geringer konzentriert ist als in z.B. Gummibärchen. Durch den Nährstoffmix in natürlichen Zuckerquellen wird der Zucker viel langsamer aufgenommen. Die Begleitstoffe sättigen und verhindern so, dass man zu viel davon isst. Während ein Teil der aufgenommenen Glukose von der Leber gebraucht wird, wird der Rest weiter über das Blut transportiert. Von welchen Zellen die Glukose aufgenommen wird, liegt daran, wo die Energie gerade benötigt wird, z.B. in der Muskulatur oder in dem Gehirn. Bei Fruktose verhält es sich jedoch anders. Egal wie voll die Leber bereits ist, sie saugt die gesamte Fruktoseflut wie ein Schwamm auf und speichert sie in ihren Zellen zum Teil als Fett. Bei langfristigem übermäßigem Zuckerkonsum- insbesondere dem Konsum von Fruchtzucker- entsteht eine Fettleber.

Bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel, weil zu viel Zucker zugeführt und zu wenig vom Körper verbraucht werden kann, produziert die Bauchspeicheldrüse panisch Insulin, um den Blutzuckerspiegel wieder zu senken. Durch einen dadurch zu rasch und zu stark sinkenden Insulinspiegel, folgt auf das Blutzuckerhoch ein absolutes Blutzuckertief. Dies ist auch als Nachmittagstief oder Energiecrash bekannt. Durch die Panikreaktion der Bauchspeicheldrüse kann sich diese entzünden. Die Wahrscheinlichkeit für eine Entzündung steigt mit einer permanenten Berg- und Talfahrt und eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse ist ein erwiesener Auslöser für Diabetes Typ 2 .

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